Bewusst online shoppen während der Inflation? Mehrheit der Deutschen schaut bei Produktbeschreibungen genauer hin
Eine neue Studie von inriver bestätigt: 83 Prozent der Deutschen empfinden akkurate Produktbeschreibungen als wichtig // Kunden recherchieren zunehmend gründlicher vor einem Kauf // 86 Prozent haben aufgrund lückenhafter Informationen bereits von Einkäufen abgesehen.
München/Malmö, 21.09 2022 – Für 83 Prozent der deutschen Verbraucher spielen gute Produktinformationen und -beschreibungen eine sehr wichtige bis essentielle Rolle beim Online Shopping – so die Ergebnisse der aktuellen, internationalen Verbraucherumfrage* „Inside the Mind of an Online Shopper“, die inriver in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge durchgeführt hat. Im Vergleich zu 2021 spiegelt dies einen Anstieg von drei Prozent wider. Für die Recherche, über die sie sich vor einem Kauf über die jeweiligen Produkte informieren, nutzen 94 Prozent Verbraucher sogar mehrere unterschiedliche Quellen. 86 Prozent geben sogar zu, sich schon einmal gegen einen Kauf entschieden zu haben, weil die Produktbeschreibung mangelhaft war – vier Prozent mehr als im Vorjahr. Retailer sollten sich also in der bevorstehenden Shopping-Saison auf besonders kritische und preisbewusste Konsumenten einstellen.
Verbraucher recherchieren gründlich und ausgiebig
In Deutschland herrscht Inflation und die Energiepreise für die Haushalte steigen. Das zwingt deutsche Verbraucher dazu, bewusster mit ihren Online-Shopping-Ausgaben umzugehen. Folglich setzen sie sich genauer mit den Produkten auseinander, die sie kaufen möchten, um die besten Angebote zu finden und Geld zu sparen. 88 Prozent der Verbraucher geben demnach an, immer (24 Prozent) oder manchmal (64 Prozent) nach weiteren Produktinformationen zu suchen, selbst wenn eine Website bereits alle nötigen Angaben bereitstellt. Trotz der wirtschaftlichen Lage, ist der Hälfte der befragten Verbraucher (50 Prozent) auch das Thema Nachhaltigkeit immer noch sehr wichtig: Sie suchen aktiv nach Produkten, die ihren ökologischen Erwartungen entsprechen.
Im Zuge ihrer Recherchen sind für die Mehrheit der Befragten (59 Prozent) Online-Marktplätze wie Amazon und Ebay die erste Anlaufstelle. Populäre Suchmaschinen wie Google folgen mit 23 Prozent. Nur fünf Prozent informieren sich vor dem Kauf auf der entsprechenden Brand-Website. Dabei legen sie sehr viel Wert auf den Informationsgehalt dieser Beschreibungen. Sollten die Informationen auf einer Website lückenhaft sein oder sogar fehlen, machen sich 51 Prozent der Verbraucher zumindest manchmal, 43 Prozent hingegen jedes Mal auf anderen Seiten auf die Suche nach Antworten.
Kein Verständnis für mangelhafte Produktbeschreibungen
Schlechte, nicht aussagekräftige Produktbeschreibungen führen bei Verbrauchern zu negativen Emotionen. Jeweils 32 Prozent der Befragten sind verärgert oder frustriert, wenn sie die gesuchten Informationen nicht erhalten. 54 Prozent spielen dann sogar mit dem Gedanken, auf anderen Plattformen zu shoppen.
Neben den Beschreibungen achten Verbraucher in Zeiten von immensen Lieferkettenschwierigkeiten ebenfalls vermehrt auf die Verfügbarkeit und Lieferzeit des Produkts ihrer Wahl und machen davon ihre Kaufentscheidung abhängig. Ist das gewünschte Produkt nämlich nicht mehr von ihrer Wunschmarke erhältlich, würden sich 57 Prozent dazu entscheiden, ein ähnliches Produkt bei einer anderen Marke zu erwerben – ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor.
Auch sind unnötige Retouren für Kunden ärgerlich. Ein Großteil der Befragten (45 Prozent) gibt an, dass sie Waren zurücksenden mussten, weil sie nicht der Beschreibung auf der Website entsprachen. Ein solcher Faux pas kann das Vertrauen der Kunden in eine Marke stören, was dazu führt, dass sie beim nächsten Einkauf einen anderen Anbieter wählen.
Gute Produktinformationen sind Gold wert
Angesichts der wirtschaftlichen Lage, die viele Verbraucher unweigerlich dazu zwingt, bewusster einzukaufen, können aussagekräftige Produktbeschreibungen über den Kauf entscheiden. Doch worauf achten Verbraucher besonders? Geschriebene Produkttexte gewinnen in diesem Kontext immer mehr an Bedeutung: 40 Prozent der Befragten vertrauen auf Informationen in Textform – sechs Prozent mehr als im letzten Jahr. 25 Prozent ziehen hingegen lieber Reviews und Bewertungen anderer Kunden zurate. Die wenigsten tätigen einen Kauf auf Grundlage eines Bildes (22 Prozent; letztes Jahr: 27 Prozent) oder eines Videos (12 Prozent; letztes Jahr 13 Prozent).
Doch auch die Nachhaltigkeit von Produkten ist bei Konsumenten nach wie vor ein wichtiger Kaufanreiz. Neben den herkömmlichen Informationen wie Größen, Dimensionen, und Farben erwartet die große Mehrheit der Befragten (86 Prozent) auch zusätzliche Informationen hinsichtlich Nachhaltigkeit und ökologischer Standards in den Beschreibungen zu finden.
„Inflation, Lebenshaltungskosten und steigende Energiepreise beeinflussen das Kaufverhalten von Verbrauchern mittlerweile enorm. Viele sind gezwungen, bewusster mit ihren Online-Ausgaben umzugehen und nach den besten Angeboten Ausschau zu halten. Hinzu kommt, dass die bevorstehenden Aktions- und Feiertage Verbraucher unter zusätzlichen Druck setzen, passende Produkte und Geschenke für wenig Geld zu finden“, so Niels Stenfeldt, CEO bei inriver. „Für eine solide Entscheidungsgrundlage lesen sie sich Produktbeschreibungen durch, um herauszufinden, ob das jeweilige Produkt auch zu ihnen passt und es ihren Anforderungen entspricht. Heute ist es für Brands also wichtiger denn je, ihren Kunden sämtliche Informationen zu liefern, die sie dafür brauchen – und das nicht nur, um sie als Vorbereitung auf die Festtage zu entlasten. Akkurate Produktinformationen sichern Markenherstellern zudem das langfristige Vertrauen ihrer Kunden und steigern folglich den eigenen Umsatz.“
Der vollständige Studienbericht Inside the Mind of an Online Shopper 2022 steht hier zum Download bereit.
*Methodik
Die internationale Verbraucherumfrage wurde von inriver in Auftrag gegeben und durch OnePoll vom 21. bis 24. Juni 2022 durchgeführt. An der Erhebung haben insgesamt 6.000 Online Shopper aus Deutschland (2.000), Großbritannien und den USA teilgenommen.
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